rumor


Ausstellung

Die Installation rumor wurde im Rahmen des Seminars "Klangräume" an der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität in Weimar entwickelt. Unter der Leitung von Robin Minard, Dieter Kemter und Andre Bartetzki arbeiteten 8 Studenten (Rafa Bernabeu, Antoine Léchevin, Alexander König, Lars Mai, Matthias Neumann, Felix Obée, Hannah Leonie Prinzler, Stefan Wilk) 3 Monate lang an der Konzeption und Realisierung dieser Klangskulptur: an Materialauswahl und Konstruktion, an Klangbearbeitung und Klangsteuerung, der Sensorik, Mikrofontechnik, Lautsprecheransteuerung usw.
rumor bestand aus eine weiträumigen System von Kupferrohren, die sich im Treppenhaus des Staatsbankgebäudes über mehrere Etagen nach untern wanden. Am oberen Ende konnten die Besucher Tischtennisbälle in das Rohr einwerfen. Auf ihrem Weg nach unten passierten die Bälle mehrere Sensoren und Mikrophone, deren Schalt- und Audiosignale zum Computer gesendet wurden und so den Zustand des Systems änderten, es mit Klängen versorgten und die Klangprozesse in Gang setzten und beeinflussten. 16 kleine über das gesamte Treppenhaus verteilte Lautsprecher projizierten die digital erarbeiteten Klangszenen in den Raum, die sich mit den unmittelbar zu hörenden mechanischen Geräuschen der rollenden und am unteren Ende in einen Kupferkessel fallenden Bälle vermischten. Je mehr Bälle sich gerade in den Rohren befanden, umso mehr wurde das System erregt, umso lebendiger wurden die Klangtexturen.

rumor wurde von Inventionen 2002 in Auftrag gegeben, einem Festival für Neue Musik in Berlin, das vom daad, der TU Berlin und der singuhr hoergalerie in parochial organisiert worden war.
Die Präsentation fand zusammen mit 6 anderen Arbeiten im Gebäude der ehemaligen Staatsbank der DDR (vormals Dresdner Bank) statt.

Eine CD-ROM der Inventionen 2002 mit Dokumentationen, Musik, Filmen und Fotos ist bei der Edition RZ und dem PFAU-Verlag erschienen

Bild- und Klangmaterial

Ein kurzer Soundwalk durchs Treppenhaus (Aufnahme: Johannes Sienknecht):


Impressionen von der Vernissage in der Staatsbank: rumorvernmp4.mov

Projektseite an der Bauhaus-Universität Weimar: Klangräume

Programmtext

Die Installation im Treppenhaus der ehemaligen Staatsbank handelt von Bewegung.
So wie die Besucher auf die Treppen angewiesen sind, um sich durch das Haus zu bewegen, lebt die Installation von der Bewegung der Besucher: sie sind treibende Kraft, welche Klang auslöst und in prozesshafte Bewegung setzt.

Andre Bartetzki

Anmerkungen zur Realisation

Im Laufe des Seminars wurde viele technische, funktionelle und ästhetische Entwürfe und mögliche Varianten diskutiert. Hier zwei Dokumente, die Zwischenstände des Projekts zeigen. Die gesamte Software für Klangbearbeitung, Sensorauswertung usw. wurde mit MaxMSP realisiert.

das Rohrsystem mit Kommunikationsprozessen Signalflussdiagramm


Foto: Ludger Hennig