The Platz der Weltausstellung (expo square) located in a large pedestrian area in the city of Hannover is covered with 16 light-sound columns, placed in a 4 by 4 array with distances of 11.5 meters between them. This system has been specially built for sound art projects and since 2010 every year a number of new pieces are presented within the project Daily Experiences.
In 2012 the organizer Musik 21 Niedersachsen launched the competition My Daily Experiences calling for compositions and concepts for this place. Two pieces out of about 50 submissions have been selected for realisation and daily presentation: my concept for zwischenwelt and another work by Tobias Klich.
zwischenwelt (translates to "world in between") circulates at the edge of the just noticeable: it is scarcely perceptible in the presence of the busy environmental noises of this pedestrian zone - but gets clearly audible at moments of relative quietness or when one focusses their listening to the background noises. From time to time there are distinct bell-like sounds whose decay leads the ears to the sounds of the zwischenwelt.
My Daily Experiences are presented every day between May 13 and August 13 2012 from 3 PM to 11 PM starting always 16 minutes after the full hour.
The schedule of zwischenwelt is: 16:16, 18:16, 20:16 and 22:16, each time running for about 30 minutes.
Visualization of the sound movements through the 16 sound columns including the resulting superpositions at the public square:
sound example 1 - test version (field recording from the Platz der Weltausstellung):
sound example 2 - opening on May 13 (field recording from the Platz der Weltausstellung):
Mehrere Sinustöne wandern auf sich ständig verändernden Pfaden durch die 16 Klangstelen. Die Tonhöhen der 4 Klänge liegen dabei so eng beieinander, daß diese zu einem einzigen räumlich fluktuierenden Klang verschmelzen. Dort, wo sie sich in einem Lautsprecher treffen, resultieren aus ihrer Überlagerung verschieden schnelle Schwebungsmuster, die wie Modulationen ihrer Lautstärke erscheinen. Solche Schwebungen entstehen aber auch in den Ohren eines durch die Klangstelen wandernden Passanten, abhängig von dessen Ort und Bewegungsgeschwindigkeit. Während sich die wahrgenommene Tonhöhe kaum ändert, sind die vielfältigen Schwebungsmuster ständig in Bewegung und können vom Besucher zudem räumlich erkundet werden. Mithin sind diese Reibungen zwischen den Tönen und zwischen den Stelen das eigentliche Hörereignis.
zwischenwelt wird zu verschiedenen Tageszeiten und an verschiedenen Wochentagen auf je anderen Tonhöhen erklingen.
zwischenwelt wurde mit Hilfe der Programmiersprache SuperCollider realisiert. Dabei ist das klingende Ergebnis nicht fixiert, sondern wird vielmehr in Echtzeit berechnet. Dadurch sind die räumlichen Bewegungen, organisiert als unabhängige randomwalks innerhalb der Grenzen des Platzes, und die infolge der Überlagerungen entstehenden Schwebungsmuster im Detail immer wieder anders, es gibt keinerlei Wiederholung.
Durch die Abfrage der Uhrzeit und des Wochentags können zudem die Parameter, die die Tonhöhen- und Bewegungsalgorithmen steuern, der Tageszeit angepasst werden.
Hier das Schema für die uhrzeitzeit- und wochentagsabhängige Grundfrequenz:
Uhrzeit / Wochentag | 16:16 Uhr | 18:16 Uhr | 20:16 Uhr | 22:16 Uhr |
---|---|---|---|---|
Montag | 140 Hz | 173 Hz | 206 Hz | 240 Hz |
Dienstag | 150 Hz | 183 Hz | 216 Hz | 250 Hz |
Mittwoch | 160 Hz | 193 Hz | 226 Hz | 260 Hz |
Donnerstag | 170 Hz | 203 Hz | 236 Hz | 270 Hz |
Freitag | 180 Hz | 213 Hz | 246 Hz | 280 Hz |
Samstag | 190 Hz | 223 Hz | 256 Hz | 290 Hz |
Sonntag | 300 Hz | 250 Hz | 195 Hz | 140 Hz |
Die 4 Sinustöne schwanken in unregelmäßigen Bewegungen um diese Grundfrequenz herum, mit maximalen Abweichungen von +- 30 Hz. Die Amplituden der Sinustöne unterliegen ebenfalls langsamen zufälligen Änderungen zwischen 0 und -20 db.
Die gelegentlich erklingenden lauten "Glockentöne" sind Intervallschichtungen bzw. Akkorde aus 16 Tönen, die sich auf der jeweiligen Grundfrequenz aufbauen. Jeder dieser Töne wird einem der 16 Lautsprecher zugewiesen, der Akkord wird also räumlich über den ganzen Platz ausgebreitet. Das Frequenzverhältnis zwischen den Tönen ist jeweils 1: 1.16 - das entspricht einem musikalischen Intervall irgendwo zwischen einem Ganzton (1: 1.12) und einer kleinen Terz (1: 1.19). Die Lautstärken der 16 Tönen unterliegen ebenfalls langsamen Schwankungen, so daß jedes erneute "Anschlagen" des Akkords immer wieder andere Töne betont, also jedesmal mit einer anderen Färbung oder Schattierung erklingt.