pot-shot


exhibition

pot-shot ist eine Weiterentwicklung meiner Installation ton-technik (2011). Wie in letzterer regen auch hier kleine Hubmagnete eine Vielzahl verschieden großer Blumentöpfe durch elektromechanisches Anstoßen zum Klingen an. Neu ist, daß in pot-shot ganz verschiedene reguläre Muster, chaotische Folgen und vereinzelte Impulse und Impulsgruppen einander ablösen bzw. sich teilweise überlagern. 32 Blumentöpfe stehen verteilt links, rechts und oberhalb des Eingangs zum Art Pavilion. Durch die große räumliche Ausdehnung der gesamten Installation - der Abstand zwischen den äußersten Töpfen beträgt hier fast 20 m - gewinnt die räumliche Wahrnehmung gegenüber der üblichen zeitlichen und Tonhöhenwahrnehmung stark an Bedeutung: zum tonräumlichen hoch-tief und zum zeitlichen vorher-jetzt kommt nun noch ein hier-dort oder links-rechts, das die anderen Qualitäten aufgrund seiner Unverbrauchtheit fast in den Hintergrund drängt. Tonhöhen und Klangfarben der Blumentöpfe erscheinen als Träger räumlicher Information. Aus rhythmischen werden spatiale Muster.

pot-shot was shown in the art exhibition programme of the SuperCollider-Symposiums 2012, London, at the Art Pavilion in Mile End Park (near Queen Mary University London).

media


Sound example (on-site recording):

realization notes

Die Blumentöpfe der Installation werden durch zylinderförmige Hubmagnete (solenoids) angeschlagen, die von einem Arduino Mega über eine Verstärkerschaltung mittels kurzer Stromimpulse bewegt werden. Die eigentliche zeitliche Steuerung - reguläre Muster (z.B. Überlagerungen von Pulsfolgen in Verhältnissen von Primzahlen oder harmonischen Reihen), zufällige Impulse und Impulsketten (z.B. Randomwalks, Zufallscluster u.a.), stilistische rhythmische Etüden - wird mit Hilfe der Patternbibliothek in SuperCollider erzeugt. Dazu werden die verschiedenen Muster in zufälliger Reihenfolge und teilweise überlagert von SuperCollider aufgerufen, wobei die räumliche Aufteilung auf die 32 Blumentöpfe jedesmal wieder neu erwürfelt wird, und als An- und Ausschaltbefehle für jeden Blumentopf an das Arduino übertragen. Die Hubmagnete schlagen die Töpfe am oberen Rand an: dort kann die Wand des Blumentopfes besonders weit schwingen und dort ergibt sich somit auch ein relativ lauter und klarer, weniger geräuschhafter Klang als etwa weiter unten im Topf.