ton-technik ist meine erste rein elektromechanische Klanginstallation, d.h. es wurden keinerlei Schallwandler (Lautsprecher, Transducer, Mikrofone o.ä.) eingesetzt. Dennoch gibt es Gemeinsamkeiten mit einigen anderen meiner Installationen, wie das Arbeiten mit Eigenklängen vieler gleichartiger Objekte und deren Anordnung zu ausgedehnten Klangfeldern. Die Anregung der Resonanzen der Objekte dieser Installation - einfachen Blumentöpfen aus Ton - erfolgt durch Anschlagen bzw. Anstoßen mit einem Zylindermagneten. Die elektrischen Impulse für die insgesamt 16 Zylindermagnete werden mit einem Arduino Mega generiert. Jedes der 16 Objekte, bestehend aus Tontopf und Hubmagnet, hat seinen eigenen regelmäßigen Puls mit einer Periode von etwa 30 Sekunden. Die Periodendauern aller Objekte sind leicht unterschiedlich, so daß nur zu Beginn alle Objekte gleichzeitig angeschlagen werden, aber bereits nach wenigen Minuten aus "dem Takt" geraten. Nach kurzer Zeit ergibt sich der Eindruck von zufällig angeschlagenen Töpfen, da die etwa 30-sekündigen Periodendauern jedes Topfes der Wahrnehmung ohne messende Hilfsmittel nicht ohne Weiteres zugänglich sind (die Integration von zeitlich wiederkehrenden Ereignissen zu einem Puls gelingt nur bei Periodendauern zwischen etwa 1/10 bis zu maximal einigen Sekunden). Die Pulse der Objekte bestehen zum Teil aus Doppel- und Mehrfachschlägen wiederum unterschiedlicher Geschwindigkeiten (im Bereich um die 8-12 Hertz), was dem Ganzen den Charakter eines Perkussionsensembles verleiht. Gelegentlich treffen sich die Pulse von zwei bis drei Objekten - das Zusammentreffen vieler Objekte kommt allerdings nur selten vor.
ton-technik entstand anläßlich der XIX. Randfestspiele in Zepernick.
Eine erweiterte Version wurde 2012 unter dem Namen pot-shot für die Art Exibition des SuperCollider Symposiums in London weiterentwickelt.
Sound example (on-site recording):