Die Uraufführung fand im Rahmen des Programms "neue tun:es V - Wintermusik" im Glockenhaus Lüneburg im Januar 2010 statt.
Lenka Zupková - E-Violine, Andre Bartetzki - Computergrafik und Elektronik
Beispiel einer durch Klanganalyse generierten Grafik im 1. Teil:
Videoaufnahme der Aufführung:
Die Dimensionen zwischen Erinnerung und Gegenwart, Schrift und Klang, Übersetzung und Erfindung bilden ein Spannungsfeld, dem die Solistin auf verschiedene Weise ausgesetzt wird. Dennoch generiert sie selbst - spielend - den Raum, durch den sie navigiert.
"Beschreibung" setzt sich in 3 Teilen mit dem Verhältnis zwischen Interpret, Notation und Klang auseinander.
Im ersten Teil spielt die Solistin einen ausnotierten Part mit dem unverändertem Klang der 5-saitigen E-Violine. Die gespielten Töne werden im Computer analysiert und zur Generierung einer projizierten Grafik benutzt. Im Mittelteil improvisiert die Solistin auf ihrem Instrument und triggert kurzlebige Fragmente der eben erzeugten Grafik, die inzwischen permanent zerfließt. Auf die gleiche Weise werden auch Klangfragmente mit unterschiedlichen Bearbeitungen (Transposition, Filterung u.a.) hervorgerufen. Gegen Ende des Mittelteils hinterlassen die Klänge der E-Violine wieder deutliche Spuren in der Projektion, die den letzten Teil vorbereiten. Die Spuren zerfallen in Rasterpunkte: das entstehende Bild ist von der Spielerin als grafische Notation zu interpretieren, d.h. als Tonhöhen, Lautstärken, Dauern usw. Der Klang der E-Violine wird nun durch einen vollkommen synthetischen Sound vom Computer ersetzt.
Live-Video und Elektronik sind mit SuperCollider3 realisiert. Für die Grafik wurde vor allem mit der SCImage-Klasse von SC gearbeitet.