Die kreisförmigen Ruinen

Aufführungen

Die kreisförmigen Ruinen sind ein Auftragswerk des Festivals pyramidale #12 zum Thema "Rituale".

Im November 2015 gab es eine weitere Aufführung im Konzert "Abweichende Weltwahrnehmung IV" in der Nicolai-Kirche in Eckernförde, organisiert vom Ensemble reflexion k.

Iris Sputh - Tanz und Stimme
Andre Bartetzki - Komposition, Projektion, Elektronik

Bild- und Klangbeispiele

Videoaufnahme der Aufführung in der Nicolaikirche Eckernförde, November 2015:



Videoaufnahme der UA in der Krankenhauskirche im Wuhlgarten, November 2013:
(Kamera: Sofia Borges, Ton: tonus arcus)


Anmerkungen zum Stück

In seiner Erzählung „Die kreisförmigen Ruinen“ (Las Ruinas Circulares) aus der Sammlung "Fiktionen" beschreibt der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges einen einsamen Magier, der, von einer Gottheit beauftragt, in einer Tempelruine einen Menschen erträumt. Nach Fehlschlägen und jahrelanger Traumarbeit gelingt es ihm, den Erträumten in die Realität treten zu lassen. Nachdem der Schöpfer den vom ihm Erschaffenen zu einem anderen Tempel die Ferne gesandt hat, muss er angesichts eines nahenden Feuers erkennen, daß er selbst auch nur ein Traumbild ist.

Anmerkungen zur Realisation

Für die szenische und technische Umsetzung dieses Stücks waren neben einer quadrophonen Beschallung und der Projektion einige spezielle Lösungen notwendig.
Die Projektion erfolgt frontal auf eine aus drei Bahnen bestehende halbtransparente Leinwand aus Tüll. Dank der lichtdurchlässigen Projektion ist der Tanz sowohl vor als auch hinter der Leinwand möglich, das Video erscheint mal als virtuelles Objekt, mal als Bühnenbild, mal als Beleuchtungseffekt. Das projizierte Material besteht aus computergenerierten und interaktiv gesteuerten 2D-Animationen, in Echtzeit bearbeiteten Clips von Aufnahmen der Tänzerin sowie unbearbeiteten Videoaufnahmen von der Probenarbeit zu diesem Stück.
Die Projektion wird in einigen Passagen zusätzlich durch farbige LED-Scheinwerfer unterstützt.
Die Stimme der Tänzerin, Live-Elektronik, vorproduzierte Tonbandsequenzen, synthetische Texturen sowie O-Ton-Aufnahmen der Proben bilden die auditive Ebene. Im ersten und letzten Abschnitt trägt die Tänzerin einen kleinen Hornlautsprecher wie ein rituelles Objekt durch das Publikum, der, unabhängig von den vier Hauptlautsprechern, im wesentlichen vokalartige Klänge wiedergibt - sowohl synthetisch erzeugte als auch die im Verlauf des Stücks aufgenommene Stimme der Tänzerin.

Zum Einsatz kommen folgende Softwares: SuperCollider für Audio, 2D-Animationen und zentrale Steuerung, MaxMSPJitter für die Wiedergabe der Videosequenzen und die Bearbeitung der Clips, QLC+ für die DMX-Steuerung der LEDs. Die Interkommunikation zwischen den verschiedenen Softwares erfolgt mittels OSC.