SHIFT

Aufführungen

SHIFT wurde im November 2014 im Rahmen eines Konzerts mit eigenen Werken beim Festival Música Viva in Lissabon uraufgeführt.

Weitere Aufführungen beim 1st International Digital Art Festival 2015, Institut Français in Izmir, im Porträtkonzert bei 25 Jahre SeaM Weimar 2017 sowie zur Linux-Audio-Conference in Berlin 2018.

Anmerkungen zum Stück

Zentraler Aspekt dieses Stücks ist die Aufmerksamkeitsverschiebung beim Hören. Herkömmliche musikalische Gestaltungsräume, zeitliche Strukturen oder einzelne Klangereignisse spielen in dieser Arbeit nur eine sehr untergeordnete Rolle. Die eigentlichen Ereignisse sind die individuellen Momente, in denen sich die Aufmerksamkeit des Zuhörers von einem sich nur sehr langsam verändernden und daher eher als statisch empfundenen Gesamtklang löst und sich für eine gewisse Zeit hin zu einer in der Wahrnehmung momentan als auffälliger erscheinenden Klang- oder Strukturänderung verschiebt. Obwohl sich alle 140 Teilklänge, aus denen sich der Gesamtklang zusammensetzt, im Prinzip gleichartig verhalten und es keine komponierte Mehrschichtigkeit oder hierarchische Strukturen gibt, schälen sich aus dem fast unbeweglich wirkenden Hintergrund immer wieder andere flüchtige vordergründige Ereignisse heraus, die allerdings nur im Kopf des Hörers entstehen - als Folge einer permanent ablaufenden Suche nach Neuem und Auffälligem.

Klangbeispiele

Hörbeispiel: (reduziert auf Stereo)

Anmerkungen zur Realisation

SHIFT wird mit Hilfe von SuperCollider in Echtzeit für jeden Aufführungsort neu berechnet, um die jeweils zur Verfügung stehende Lautsprecheranlage, die Anzahl der Lautsprecher und deren räumliche Aufstellung optimal ausnutzen zu können. Die Anzahl der Kanäle über die die Audiosignale der 140 Oszillatoren ausgegeben werden ist aus diesem Grunde auch variabel - im Falle der Uraufführung im O'culto da Ajuda in Lissabon wurden 16 Ausgänge und somit 16 Lautsprecher angesprochen.

SHIFT besteht aus 4 teilweise ineinander übergehenden Formteilen, die sich durch eine jeweils andere Art der Modulation (wie Amplituden-, Frequenz- und Positionsmodulation) und der räumlichen Projektion der 140 Signale und somit auch in Art und Ziel der Aufmerksamkeitsverschiebungen unterscheiden.