Anläßlich des 25-jährigen Bestehens des Festivals Randspiele in Zepernick (am Rand von Berlin) 2017 projizierte die Installation Widerhall Klänge aus den vergangenen 24 Jahren in den Kirchgarten der Sankt-Annen-Kirche.
Videoaufnahme:
Klangbeispiele (Aussenaufnahmen):
Mit Nachhallzeit bezeichnet der Akustiker die Dauer, innerhalb derer der Schalldruck in einem Raum nach dem plötzlichen Verstummen einer Schallquelle auf den tausendsten Teil seines Anfangswertes abgesunken ist. Natürlich macht der Nachhall bei -60 dB nicht plötzlich Halt, sondern klingt noch weiter, bis er vom Ohr oder vom Mikrofon nicht mehr erfasst werden kann und im Hintergrundrauschen untergeht. Oder wird er vielmehr Teil des Hintergrundrauschens? Und wenn die Klänge nicht ganz verschwunden sind und alle gemeinsam als Rauschen fortbestehen, läßt sich dieser Vorgang für einzelne Klänge nicht wieder umkehren?
Mit dem hexa-sonalen Restklangverstärker ist es seit kurzem möglich, scheinbar vollständig verklungene Schallereignisse an einem Ort durch Fokussierung auf ein Zeitsediment des Rauschens der unmittelbaren Umgebung wieder hörbar zu machen. Je nach zeitlicher Distanz gelingt es meist aber nur, kurze Fragmente aus dem Rauschen zu isolieren. Mittels Wavelet-Matching - eine Art akustisches Puzzle - müssen diese fossilen Schallfragmente schließlich noch einander zugeordnet werden. Leider lassen sich damit die Originalklänge nicht immer zuverlässig rekonstruieren. So können aus der Anfangszeit der Randspiele mit diesem Verfahren lediglich vage Tonhöheninformationen gewonnen werden, die eigentlichen Klangbilder der frühen Jahre müssen als verschollen gelten...