Z0 entstand anläßlich des Eröffnungskonzerts des 20. INVENTIONEN-Festivals für das große Wellenfeldsynthesesystem der Technischen Universität Berlin.
WFS-Saal der TU-Berlin | |
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Raum 1: 9 Punktschallquellen in lokal begrenzten Randomwalks Raum 2: 8 Punktschallquellen in 2-dimensionaler Oszillation Raum 3: rotierende Linienschallquelle, bestehend aus 8 Punktschallquellen
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Animation von 3 der im Stück verwendeten räumlichen Bewegungsmuster | |
(farbige Checkboxen anklicken, um die Raumbewegungen zu aktivieren) |
Live-Mitschnitt der UA, Abmischung für Kopfhörer:
verkürzte Studioversion:
Konrad Zuse, dessen 1941 gebaute Z3 heute allgemein als erster funktionsfähiger frei programmierbarer Computer angesehen wird, und der mit Plankalkül nur wenig später die erste höhere Programmiersprache entworfen hat, war weitaus mehr als nur kreativer Ingenieur und Unternehmer. Neben seinen künstlerischen Beschäftigungen trieben in auch kosmologische Fragestellungen um. Schon früh entwickelte er den Gedanken vom Kosmos als digitale Rechenmaschine, den er schließlich im 1969 in Buchform als Rechnender Raum zu Papier brachte. Ausgehend von der Automatentheorie entwirft er darin eine radikal digitalisierte Physik, die wesentlich weiter als die Quantenphysik gehend selbst Raum, Zeit und Bewegung einer Rasterung unterwirft - aus Teilchen werden Schaltzustände, aus Formeln werden Schaltungen, aus Bewegungen werden Algorithmen. Zuse benutzt dabei ein Modell, das inzwischen allgemein als zellulärer Automat bekannt ist und das heute von den meisten wohl eher mit den Namen John von Neumann, Stephen Wolfram oder John Horton Conway - bekannt vor allem durch sein Game of Life - verbunden wird.