Die Installation Saitenflügel ist eine Weiterentwicklung einer früheren Arbeit (Schlingen), die sich mit resonanten Netzwerken aus verschiedenen schwingenden Systemen befasst. Der Titel Saitenflügel verweist auf das Material: schwebend aufgehängte Stahlbleche und meterlange Klavierdrähte. Die Bleche waren in den beiden Pergolas am Gemeindehaus der Sankt-Annen-Kirche in Zepernick aufgehängt und über 10-12 m lange Klaviersaiten sowie Kontaktmikrophone untereinander elektro-mechanisch in einem großen Kreis verbunden. Der sich ständig verändernde Klang entstand alleine die Eigenschwingungen der Bleche und Saiten und durch computergesteuerte Rückkopplung über das Gesamtsystem. Dazu kontrastierend wurden gelegentlich ein paar Klaviersamples eingespielt.
Klangbeispiel (Aussenaufnahme):
6 durch Transducer zu Vibrationen angeregte Bleche übertragen ihre Energie auf bis zu 12m lange und 1mm starke Klaviersaiten, an deren anderem Ende je eine Piezoscheibe als Tonabnehmer die Saitenschwingung auf das nächste Blech weiterleitet. Die 6 Kombinationen aus je einem Blech mit Tranducer und je einer Saite mit Tonabnehmer werden so zu einem großen geschlossenen Kreis mit einer Gesamtsaitenlänge von über 70m zusammengeschaltet. Ein Computer regelt mit Hilfe der Software SuperCollider die Stärke der Vorwärtskopplung von Tonabnehmer zu Transducer, so daß das System nur von Zeit zu Zeit mit voller Intensität schwingt. Aber auch ohne Computer wäre der Klang kein einfacher statischer Feedbacksound - vielmehr entsteht aus den verschiedenen lose miteinander gekoppelten Schwingungssystemen heraus ein chaotischer, ständig fluktuierender Klang.