spirado war eine Arbeit für die XV. Randspiele in Zepernick.
Aus einem ca. 4 x 4 m großen Areal des Wiesenbodens ragten 8 etwa 1m lange frei schwingende Plastikschläuche, an deren unterem Ende Body-Shaker befestigt waren. Als Weiterführung einer früheren Arbeit mit gleichen Materialien (Yellow Sub), die noch die Form einer kompakten Skulptur hatte, ist diese Installation nun flächig ausgedehnt und somit eine Art begehbare Klangskulptur.
Klangbeispiel (Aussenaufnahme):
Der Titel "spirado" - in der Kunstsprache Esperanto bedeutet es "atmen" - nimmt auf das für diese Installation ursprünglich geplante Klangmaterial (Atemgeräusche) und durch sprachliche Ähnlichkeit zu "Spirale" auch auf die Bogenform der Schlauchstücke Bezug. Nach einer kurzen Experimentierphase stellten sich jedoch ganz andere Klänge als wesentlich besser geeignet heraus: die Geräusche von an einer Tischkante schwingenden Holz- und Plastiklinealen, die ich bereits für eine frühere Tonbandkomposition (Zungenschlag) aufgenommen und bearbeitet hatte. Tieftransponiert und durch Resonanzfilter in den relevanten Frequenzbereichen verstärkt, waren diese in der Lage, die schwingenden Systeme aus Schläuchen und Body-Shakern einerseits zu starken mechanischen Vibrationen anzuregen als auch in höheren Frequenzbereichen noch genügend hörbaren Luftschall zu erzeugen.
Die verschiedenen in Klanggruppen sortierten Linealklänge wurden durch einen ebenfalls schon früher von mir verwendeten L-System-Algorithmus in der Programiersprache Supercollider3 zu einer ständig variierenden zeitlichen Struktur organisiert.