Songs from the Wood wurde für das Festival Randspiele (Juli 2005) entwickelt, das in der Sankt-Annen-Kirche in Zepernick stattfand. Eine weitere Präsentation gab es im Juni und Juli 2006 in der von Katharina und Michael Vogt betriebenen KulturWirtschaft zu Triebkendorf.
4 mannshohe Holzbretter lehnen an einem Baumstamm. An der Rückseite jeden Bretts sind zwei elektroakustische Transducer ("body shaker") befestigt. Diese body shaker regen die Bretter mit teilweise sehr intensiven tiefen Klängen zu starken Vibrationen an, wobei die Körper der an den Brettern lehnenden Besucher sind durch ihr Eigengewicht ebenfalls mehr oder weniger direkt an die Transducer gekoppelt. Die Besucher nehmen die Schwingungen auf doppelte Weise wahr: das Fühlen der Vibrationen und das Hören der Klänge. Die relative Bewegungslosigkeit des eigenen Körpers einerseits und die starken Vibrationen im Schädel und in der Wirbelsäule andererseits erzeugen ein intensives Gefühl von Nähe und Eingeschlossenheit im Gegensatz zu dem der Entferntheit und Differenziertheit in normalen Hörsituationen.
Für die "interactive lounge" des Festivals Música Viva 2008 in Lissabon wurden die Bretter als Liegen gestaltet, was einerseits durch den stärker aufliegenden Körper eine bessere Übertragung der Schwingungen erlaubt und andererseits dem Besucher auch eine entspanntere Hörposition bietet.
In der Installation Cuerda Infinita (2008) habe ich dieses Prinzip wieder verwendet und mit Ansätzen anderer Installationen (Saitenflügel, Schlingen) kombiniert.
In meiner Installation unterton (2009) kommen die Liegen ebenfalls zum Einsatz, allerdings mit anderem Klangmaterial.
2014 wurden die Hörliegen beim Internationalen Klangkunstfestival im Mitte Museum Berlin als unterton2 präsentiert.
2016 wurde unterton2 als Teil der Gruppenaustellung "Windrosen - Kunst über Sinne" im Künstlerforum Bonn gezeigt.
Klangbeispiele:
Die Klänge von Songs from the Wood sind Klänge vom Holz: Geräusche vom Bohren, Sägen, Raspeln, Feilen, Schaben und anderen Arten der Traktierung eines Holzbretts. Alles wurde mittels eines kleinen, direkt auf dem Brett befestigten Kontaktmikrophons aufgenommen, so daß die so gewonnenen stark tiefenbetonten Klänge eher die Schwingungen des Holzbrettes bzw. von dessen Oberfläche repräsentieren und weniger die in die Luft abgestrahlten Schallwellen. Das korrespondiert mit den Eigenschaften und der Anwendung der Tranducer, die ich für die Wiedergabe dieser Klänge bzw. der aus ihnen abgeleiteten Klangprozesse benutzte. Ein Transducer oder "body shaker" überträgt seine Schwingungsenergie nicht wie ein normaler Lautsprecher über eine leichte Pappmembran an die Luft, sondern vielmehr durch feste Ankopplung seiner eigenen Masse an eine andere schwingfähige Masse bzw. an einen Resonator. Im Falle meiner Installation besteht der Resonator aus dem Holzbrett und dem darauf liegenden Körper des Besuchers. Die Body Shaker haben eine Eigenresonanz bei etwa 50-60 Hz, d.h. sie geraten in diesem Frequenzbereich besonders stark in Schwingung. Hier findet also zum zweiten Male eine Betonung tiefer Frequenzen statt.
Die aufgenommenen Klänge wurden zerhackt und wieder zusammengefügt durch verschiedene Granularalgorithmen, die ich in SuperCollider3 geschrieben habe. Aus diesem aufbereiteten Material habe ich eine Handvoll verschiedener "Songs" komponiert und zu einer CD zusammengestellt, die über die Holzbretter wiedergegeben werden. Jedes der 4 Bretter besitzt 2 Transducer auf der Rückseite: einen oberen in Höhe des Kopfes und einen im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule. Stereoklänge können somit als Impulse und Erregungen in verschiedenen Regionen des Körpers wahrgenommen werden.